Pflege-Lehrstunde mit dem Minister



Pflege-Lehrstunde mit dem Minister

Quelle: NEZ vom 02.02.2023

von Wiebke Kramp

Pflege-Azubis aus dem Kreis Cuxhaven erlebten Lehrstunde mit dem Minister

Dr. Andreas Philippi, neuer niedersächsischer Sozialminister ist erst seit wenigen Tagen im Amt - und schon nahm er sich im Kreis Cuxhaven Zeit, sich ausführlich über das Gesundheitswesen und Pflegeausbildung zu informieren.

Das Erstaunen war groß. Vor den Pflegeschülerinnen und -schülern an der BBS Cadenberge stand mit dem neuen Sozialminister einer, der wollte es fachlich ganz genau von ihnen wissen. Diese Lehrstunde mit Dr. Andreas Philippi (SPD) werden sie sicher so schnell nicht vergessen. Der Minister ist Facharzt für Chirurgie und hat nicht nur Studierende, sondern auch selbst bereits an einer Krankenpflegeschule unterrichtet. Das verlernt man nicht - und so wusste er genau, welche Fragen er den Auszubildenden am aufgebauten Krankenbett stellen musste - etwa zu den Vitalfunktionen der Simulationspuppe und ihrem vermeintlichen Krankheitsverlauf.

Minister zeigte sich den Azubis zugewandt

 "Man verliert seine Angst am Patienten, wenn man Praxis auf diese simulieren kann", konstatierte der Sozialminister. Zuvor hatten ihm die Lehrkräfte vermittelt, dass sie eine möglichst praxisbezogene, realitätsnahe Ausbildung in Cadenberge anstreben. Nachvollziehen konnte er die Meinung einer Pflegeschülerin zur Funktionsweise der Lifteinrichtung: "Die ist Gold wert", meinte sie, weil es dadurch Pflegekräften ohne Kraftanstrengung möglich wird, Patienten aus dem Bett zu heben, zum Beispiel um sie zu baden oder den Toilettenbesuch zu ermöglichen. Angesichts dieser komfortablen Hilfstechnik erinnerte sich Dr. Philippi an seine Zeit als klinische Pflegekraft: "So etwas hatten wir noch nicht." Gegenüber den angehenden Pflegekräften, die sich in der generalistischen Ausbildung befinden, zeigte sich der Politiker zugewandt, höchst interessiert und dabei auf Augenhöhe - und er nahm bei den Schülerinnen und Schülern eine hohe Motivation wahr.

Offene Gesprächsrunde über Ausbildung

Dass es den neuen Minister aus dem Landkreis Göttingen seine erste Informationsreise nach Norddeutschland verschlagen hatte, ist dem hiesigen SPD-Bundestagsabgeordneten Daniel Schneider zu verdanken. Die beiden kennen sich gut aus dem Bundestag, wo Philippi vor seiner Ministerberufung als Abgeordneter wirkte. Schneider war von der BBS Cadenberge und dem dort wirkenden Team begeistert und beeindruckt.

Zuvor hatte es eine offene Gesprächsrunde gegeben mit der BBS-Leitung Thilo Arp und Conny Pülsch, sowie Fachbereichsleiter Axel Quast und den beiden Pflege-Fachlehrern Michael Willmann und Marcus Szemborski, an der auch Karina Kramer für den Schulträger Landkreis Cuxhaven und Bürgermeister Wolfgang Heß und seine Stellvertreterin Carmen Sodtke teilnahmen.

Dabei wurde den Politikern vermittelt, dass sich die BBS Cadenberge als Pflegezentrum versteht. Beginn war 1993 hier der Altenpflegeausbildung. Es gebe beispielsweise die Ausbildung zur Pflegeassistenz und die Fachoberschule Pflege. Seit 2020 werden hier alle Pflegekräfte generalistisch (also in allen Bereichen der Alten- und Krankenpflege) ausgebildet - dazu befindet sich die Schule mit zahlreichen Einrichtungen der Alten- und Krankenpflege im Austausch und in Kooperationen. Zur Zeit besuchen insgesamt 67 Auszubildende als Pflegefachkraft aus drei Lehrjahren die BBS. In dem Gespräch ging es auch darum, ob es praktikabel sei, zum Beispiel für in der Kinderheilkunde einzusetzende Pflegekräfte neben der Ausbildungseinheit für eine Zusatzqualifikation zu sorgen.








Sozialminister Dr. Philippi und Daniel Schneider informierten sich an der BBS Cuxhaven über die Pflegeausbildung. Foto: Kramp




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