50 jähriges Jubiläum der Straßenwärterbeschulung

Quelle: NEZ vom 29.09.2022

(red)

CADENBERGE. Seit 50 Jahren gibt es die Ausbildung der niedersächsischen Straßenwärter an den BBS Cadenberge. Grund genug für einen Festakt mit zahlreichen Gästen und einen Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte, aber auch einen Ausblick auf die Zukunft.

Schulleiter Thilo Arp begrüßte die rund 150 Gäste in der Schulaula. Er freue sich besonders darüber, dass Vertreter aller an der Ausbildung beteiligten Institutionen den Weg nach Cadenberge gefunden haben, um das halbe Jahrhundert gemeinsam zu feiern. Darüber hinaus sehe er in der Feier, vor allem nach den letzten Jahren der Coronaeinschränkungen, wieder die Möglichkeit, in den Dialog zu kommen und die Ausbildung weiterhin als starke Partner zu gestalten. Mit rund 350 Auszubildenden verteilt auf drei Ausbildungsjahre stelle der Bildungsgang Straßenwärter neben dem Bildungsgang Straßenbauer eine starke Säule der BBS Cadenberge dar.

Verantwortungsvoller Beruf

Kultusminister Grant Hendrik Tonne schickte seine Glückwünsche zum Jubiläum per Videobotschaft. In dieser betont er nicht nur die Tradition des Ausbildungsberufes, sondern erinnerte auch an die wachsenden Anforderungen an Beruf und Schule. Er dankt den BBS für die gute Schulausbildung und das Bestreben, Digitalisierung voranzutreiben und nachhaltig einzusetzen. Eric Oehlmann, Präsident der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, unterstrich die Vorzüge des Ausbildungsberufes Straßenwärter: Dieser sei verantwortungsvoll und abwechslungsreich. Derzeit bereise er die insgesamt 56 Straßenmeistereien in Niedersachsen und er lobte die motivierten Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Im Anschluss stellte sich Oehlmann in einer Podiumsdiskussion den Fragen der Auszubildenden Laura Schwarz, Robin Klingenhagen und Sedric Schulte.

Beruf verdient Anerkennung

Friedhelm Ottens, Dezernent des Landkreises Cuxhaven, ist der Beruf des Straßenwärters nicht fremd: Sein Vater übte den Beruf selbst aus und Ottens jobbte in so manchen Ferien bei seinem Vater. Er sei ein Fan des Berufs. Der Beruf verdiene Anerkennung und sei ein toller und vor allem abwechslungsreicher Beruf, den er auch gerne erlernt hätte. Ottens würdigte das Engagement der BBS und betonte, dass der Neubau des Gästehauses ein Bekenntnis zur beruflichen Bildung sei und endlich das symbolisiere, was die Auszubildenden verdienen.

Der ehemalige Schüler Horst Hoffschneider versetzte die Anwesenden mit seiner Rede in das Jahr 1820 zurück. Hoffschneider verlas die Aufgabenbeschreibung eines damaligen Chausseewärters (Straßenwärter), die in Teilbereichen heute noch Anwendung findet. Im Anschluss ließ er die Gäste an seinen Erinnerungen an die eigene Schulzeit in Cadenberge teilhaben. Er erzählte davon, wie acht junge Männer in einem Zimmer mit vier Doppelstockbetten schliefen und schlechte Luft am Morgen nichts Ungewöhnliches war. Den einen oder anderen Lehrer mit außergewöhnlichen Lehrmethoden ließ Hoffschneider nicht unerwähnt.

Mit der Erfahrung von heute könne er sagen, dass es den BBS zu Beginn der Beschulung im Jahr 1971 schon schwergefallen war, eine fachlich fundierte Straßenwärterausbildung auf die Beine zu stellen (zumal es keine Fachbücher gab). Heute sei man an den BBS mit einem engagierten Team und hoher fachlicher Kompetenz gut aufgestellt.

Blick in die Zukunft

Im Anschluss gab es für alle Beteiligten einen Rundgang zum alten Internat im Park und eine Besichtigung des gerade entstehenden neuen Gästehauses. Interessierte konnten sich selbst ein Bild davon machen, wie die Auszubildenden der Landesbeschulungen derzeit und ab dem kommenden Schuljahr während ihrer Blockunterrichtszeit untergebracht sind. (red)