Erasmus-Förderprogramm

Erasmus Förderprogramm

Quelle: NEZ vom 08.03.2022

Italienerin wird "Kohl-Königin": BBS Cadenberge erhält Besuch aus Südeuropa

(ag)

CADENBERGE. An den Berufsbildenden Schulen (BBS) Cadenberge stehen aktuell die internationalen Kontakte im Mittelpunkt. Im Rahmen des Förderprogramms "Erasmus+" erhielten die BBS Besuch aus Italien. Die Delegation lernte auch gleich norddeutsche Traditionen kennen.

Sechs Praktikantinnen aus Gorizia, einer 35 000-Einwohner-Stadt im Nordosten Italiens, waren nach Cadenberge gereist.

Im Juni 2018 fand das erste "Erasmus+"-Projekt an den BBS statt. Stand damals noch das Thema "Inklusion" im Vordergrund, an dem nur Lehrkräfte aus Cadenberge und aus Italien teilnahmen, reisten beim zweiten Projekt im November 2019 Schüler aus Cadenberge für ein zweiwöchiges Betriebspraktikum inklusive eines Sprachkurses nach Gorizia in Italien.

Auslandserfahrung sammeln

Wie schon beim zweiten Projekt trägt auch dieses den etwas sperrigen Namen "Steigerung der Nachhaltigkeit der beruflichen Bildung mithilfe der Internationalisierung der Ausbildung". Hauke Imken, an den BBS Cadenberge Leiter der Abteilung Wirtschaft und Verwaltung und bei "Erasmus+" neben seinem Kollegen Volker Hüttermann für das Projekt verantwortlich, erklärt: "Das bedeutet ganz einfach, dass wir den Auszubildenden in der Dualen Berufsausbildung ermöglichen, praktische Auslandserfahrung zu sammeln. Und nebenbei lernen sie noch eine andere Kultur kennen." Hüttermann: "So werden die jungen Leute europatauglich gemacht." Die sechs jungen Frauen aus Italien lernten auch den Berufsalltag im Land Hadeln kennen. Drei von ihnen schnupperten in den Wirtschaftsbereich hinein (zwei in Einrichtungen der Samtgemeinde Land Hadeln und eine Praktikantin bei der Firma Döhler in Neuenkirchen) und die anderen drei schauten in die Abläufe im Bereich Pflege (zwei im DRK-Seniorenheim Haus am Süderwall in Otterndorf und eine bei den Freien Sozialen Diensten zwischen Elbe und Weser).

Norddeutsche Traditionen

Natürlich kam auch das Programm, das man mit den italienischen Gästen während ihres zweiwöchigen Aufenthalts unternahm, nicht zu kurz. Neben einem Besuch des "Universums" in Bremen und einer Fahrt nach Hamburg stand auch eine Wattwanderung in Cuxhaven an. Ganz besonders dürfte den jungen Frauen aber das Kennenlernen einer norddeutschen Tradition in Erinnerung bleiben: eine Grünkohlwanderung am Otterndorfer Deich. Einige Spiele lockerten die Veranstaltung zusätzlich auf. "Das war sehr lustig und hat uns wirklich gut gefallen", so das einhellige Fazit der Italienerinnen. Noemi Gardin wurde dabei als "Königin des Kohls" gekürt.

Einen bleibenden Eindruck hinterlassen

Die zum Teil mit Reet gedeckten Häuser aus Backstein haben einen bleibenden Eindruck bei den Italienerinnen hinterlassen, überhaupt sei die Landschaft sehr schön und ein Kontrast zur Heimat gewesen. Man habe überall eine großartige Gastfreundschaft und Betreuung erfahren. Die viel zitierte deutsche Ordnung und Pünktlichkeit habe man ebenfalls immer spüren können, grinste eine Teilnehmerin.

Auch vonseiten der Verantwortlichen der BBS Cadenberge gab es nur Lob für den Ablauf des Projekts. Hauke Imken berichtet: "Im November des vergangenen Jahres waren Volker Hüttermann und ich in Gorizia und haben uns dortige Betriebe für künftige Praktika gesucht und auch eine Pflege der Kontakte nach Italien betrieben."

Somit sollte einer fruchtbaren Fortführung von "Erasmus+", das gerade in aktuellen Zeiten wichtiger denn je erscheint, nichts im Wege stehen …






Die "Erasmus+"-Praktikantinnen aus dem italienischen Gorizia während der Grünkohlwanderung auf dem Otterndorfer Elbdeich. Foto: red